Weblog von Dr. Melchior zur Antarctica Expedition



Der Aufbruch:

Letzte Vorbereitungen

Vorbereitungen
Den ganzen Sonntag haben wir damit verbracht, im Lagerhaus alle Vorbereitungen zu treffen. Konkret, haben wir die Essensrationen für den Lunch genau abgewogen und in kleine Plastiksäckchen gefüllt. Hier wird jeder Keks, jede Nuss und jedes Zuckerl genau abgezählt und abgewogen. Keiner bekommt mehr als der andere.

Einige von uns, haben sich um die Ausrüstung gekümmert. Die Schlitten mussten zusammengebunden, die Zelte geklebt, die Seile geknotet, die Felle bei den Schiern aufgezogen, die Bindungen montiert werden. Eine ganze Menge Arbeit!

Ein andere Teil der Gruppe hat sich um den Treibstoff gekümmert. Seit Tagen wird der Brennstoff in große Kanister und Gallonen gefüllt. Teils nehmen wird die Kanister als Kochbenzin mit, teils brauchen wir sie als Treibstoff für das Flugzeug.
Benzinkanister

Heute Montag, steht das Portionieren des Frühstücks und des Abendessens für die Expedition am Programm. Genau wie beim Lunch, wiegen und füllen wir auch hier alles ab. Am Ende hat jeder sein Essen für die gesamte Expedition in mit Wochenzahlen beschrifteten Boxen. Darin sind jeweils 7 Tagesrationen. Insgesamt haben wir für 42 Tage Essen und für 50 Tage Kochbenzin dabei, d.h. 1kg, pro Person, pro Tag für die Expedition vom Starting Point bis zum Südpol.

Essensrationen

Das Flugzeug ist schon eingetroffen. Nach den ersten Checks, schaut alles OK aus.
Wir müssen noch die letzten Vorbereitungen treffen. Am Nachmittag packen wir das Flugzeug. Wenn alles planmäßig läuft, brechen wir Mittwoch zu unserem Basislager nach Patriot Hills auf.

Ankunft in Punta Arenas

Punta-Arenas

Nach 4, 5 Stunden Flug sind wir am 5. November gut in Punta Arenas angekommen. Wir wohnen im „Expeditions-Hotel“ Condor de Plaza. - Hier steigen alle großen Expeditionen ab.

Gleich nach unserer Ankunft gab es für uns eine größere Ernüchterung. Die Satellitenbilder, auf die wir so lange gewartet haben, sind endlich eingetroffen. Darauf mussten wir feststellen, dass wir etwas von der geplanten Route abweichen müssen, weil der direkte Aufstieg durch den Foundation Icestream zu riskant ist. Riesige und vor allem sehr weite Gletscherspalten ziehen sich durch das Gebiet. Wir müssen nun sehr weit am Rand gehen und versuchen einen Bogen um diese Risikozone zu machen. Das bedeutet das wir im Schnitt 100-150 km länger gehen müssen als geplant. Ich mache mir schon Sorgen, ob wir den Rekord in 40 Tagen am Pol zu sein, halten können. Mir war immer bewusst, dass der antarktische Winter eine Gefahr in sich birgt und für das Gelingen unseres Rekordversuch entscheidend sein wird.

Wir müssen uns jetzt auf die veränderte Situation einstellen. Härtere Bedingungen als erwartet und der längere Weg! Trotzdem bin zuversichtlich, dass es uns gelingen wird!

Santiago de Chile

Santiago-de-Chile

Nach einem langen Nachtflug, von 24.00 Uhr bis 10.00 Uhr, bin ich in Santiago de Chile angekommen. Während der gesamten Flugdauer war ich in sehr sentimentaler Stimmung. Ich habe viel an Zuhause, insbesondere an meine Familie gedacht. Es stimmt mich traurig, dass ich mich für so lange Zeit von Ihnen verabschieden musste. Auf der anderen Seite, freu ich mich, wenn es endlich losgeht. Ich denke, diese gemischten Gefühle werden mich noch eine ganze Weile begleiten.

Ein absolutes Highlight während des Flugs war über den Äquator zu fliegen und die aufgehende Sonne dabei zu sehen. Dieses Bild vom „Äquator in Flammen“ wird für mich immer unvergesslich bleiben. - Unbeschreiblich, unglaublich, einfach wunderschön!!

Bis jetzt ist alles gut gelaufen. Der Flug war angenehm, unser Hotel liegt im Zentrum der Stadt und es sind nur vier Stunden Zeitverschiebung. Zur Zeit hat es hier 25° C plus.
Ich mach mir etwas Sorgen, wegen des enormen Temperaturunterschieds der in ein paar Tagen auf mich wartet. Außerdem habe ich wegen des technischen Equipments noch 10- 15 kg mehr Gewicht als geplant dabei.

Die nächsten Tage werde ich die Zeit noch genießen und mir die Stadt anschauen. Die anderen Teamkollegen treffen nach und nach hier ein. Am 5. November fliegen wir nach Punta Arenas. Dann gibt es nur noch einen Blick nach vorne....

Es ist soweit

Mein Magen fühlt sich etwas flau an. Tausend Dinge und Fragen gehen mir jetzt noch durch den Kopf. Hab ich an alles gedacht? Hoffentlich habe ich nichts vergessen! Wie wird die Expedition verlaufen? Werden meine Kräfte reichen? Werde ich wieder gesund zu Hause ankommen? Es fällt mir wirklich nicht leicht, mich von meiner Familie für mehr als drei Monaten zu verabschieden. Speziell Weihnachten, Silvester, der Geburtstag meiner Tochter Christina und auch der Advent in Wien. Das wird mir fehlen! Ich weiß, in Gedanken begleitet mich meine Familie auf meiner Reise. Das gibt mir viel Kraft.

So, nur noch wenige Minuten bis das Flugzeug startet. Ich bin froh, dass es jetzt losgeht. Immerhin habe ich die letzten vier Jahre auf diese Sache hingearbeitet. Nun ist es endlich soweit. Ich bin unterwegs zum Südpol um meinen Weltrekordversuch zu starten. Ich weiß, dass ich an die Grenzen meiner physischen und mentalen Kräfte gehen werde. Trotzdem freue ich mich schon auf die Herausforderung und das Abenteuer das vor mir liegt.

Der Tag vor dem Abflug

Morgen ist es schon soweit. Es heißt für 3 Monate Abschied nehmen, von meiner Familie, meinen Freunden und dem Komfort. Heute geniesse ich die letzten Stunden vor dem Abflug mit meiner Familie. Sie werden mir bestimmt sehr fehlen.

Die letzten Wochen und Tage waren so hektisch, dass ich kaum realisiert habe, wie schnell die Zeit vergangen ist. Ein Termin jagte den anderen. Jeden Tag schweißtreibendes Training und organisatorische Vorbereitungen. Ich hoffe nur, dass ich an alles gedacht habe.

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