Die Expedition
von Dr. Melchior am 28. Oktober 2005, 10:54
Herausforderung Antarktis
Seitdem der Norweger Roald Amundsen am 14. Dezember 1911 als erster Mensch den Südpol betreten hat, sind fast 100 Jahre vergangen. Die Herausforderung des „Endpunkts" hat für mich bis zum heutigen Tag nichts von ihrer Faszination verloren. Das Erreichen des Südpols ist nach wie vor der Inbegriff von Willensstärke, Kraft, Ausdauer und Selbstüberwindung.
Die Antarktis ist ohne Zweifel der kälteste, windigste und unwirtlichste Kontinent der Erde. Hier werden Temperaturen von minus 90°C erreicht, hier toben Stürme mit über 300 Stundenkilometer, hier gibt es die größten Gletscher. Unter dem gewaltigen Gewicht der Eismassen werden sogar Teile des Festlandes unter den Meeresspiegel gedrückt. Riesige Gebirgszüge mit über 5000m hohen Bergen prägen die Landschaft ebenso wie weite Ebenen, die oft übersät sind mit meterhohen bizarren Eisformen.
Unser Weltrekordversuch – in 40 Tagen unsupported zum Südpol
Unser internationales Team, bestehend aus zwei Norwegern, zwei Deutschen, einem Briten und mir, sind allesamt hervorragende Polarforscher und Alpinisten. Von Oktober 2005 bis Februar 2006 begeben wir uns auf den Weg zu einer der spektakulärsten Expeditionen zum Südpol.
Ausgehend vom Shelfeis an der Küste des Weddell Eismeeres nahe Berkner Island werden wir die Expedition starten. Ohne Unterstützung, ohne Depots, mit selbstgezogenen Schlitten wollen wir den Pol in weniger als vierzig Tagen erreichen.. Unser Ziel ist es, die schnellste Expedition zu sein, die jemals den Südpol erreicht hat. Viele halten es für Wahnsinn und für ein unmöglich durchzuführendes Vorhaben. Ganz wenige haben es bisher gewagt - noch weniger haben es geschafft! Sechzig und mehr Tage haben die Besten gebraucht. Ein historisches Ereignis, sollte uns dieses waghalsige Unternehmen gelingen!
Der Weg ist das Ziel
Am 1. November ist es soweit. Ich fliege von Wien nach Südamerika. Dort treffe ich in Punta Arenas, einer Kleinstadt an der Südspitze Chiles, auf meine Kollegen. Hier haben wir noch die Gelegenheit, die letzten Vorbereitungen zu treffen. Sobald es das Wetter zulässt, überfliegen wir die stürmische Drakepassage. Sechs Stunden in etwa dauert der Flug bis wir unser Basislager mit dem klingenden Namen „Patriot Hills“ erreicht haben. Oder besser gesagt, den Ort, wo wir unser Basislager errichten werden. Hier ist das logistische Zentrum unserer Expedition, ein einsamer Ort am Ende der Welt. Die nächste menschliche Siedlung ist 1200 Kilometer entfernt – unser Ziel: die Scott-Amundsen-Station am Südpol. Hier startet unser Weltrekordversuch:
Wir werden ein Flugzeug Typ Cessna, dass wir letztes Jahr mit GPRS Daten versehen und eingegraben haben, ausgraben und sobald es flugtüchtig ist und das Wetter mitspielt zum Startpunkt der Expedition fliegen. Das Logistikteam bleibt im Basislager zurück. Ihre Aufgabe ist es die kommunikations- und versorgungstechnische Durchführung der Expedition zu sichern.
Die Maschine wird uns zum Rand des Ronne Eisschelfs am Ende des Weddell Eismeeres bringen, wo wir uns von PS und Turbotechnik verabschieden müssen. Ab jetzt zählt nur mehr unsere eigene Kraft, Kondition und Ausdauer.
Vor uns liegen ca. 1000 Kilometer unter extremsten Bedingungen. Der vollbepackte Schlitten, in dem sich alles Notwendige befindet, hat 80kg. Er wird selbst gezogen. Mit Schiern und aus eigener Kraft. Für die Strecke zum Pol haben wir 40 Tage geplant. Unser Tagespensum sind mindestens 25 Kilometer. Hier sind aber weder extremes Schlechtwetter noch ein Ruhetag eingerechnet.
Klirrende Kälte und eisige Stürme werden unsere Begleiter sein. Wenn bei der Anreise zum Ausgangspunkt am Weddell-Eismeer keine Verzögerung eintritt, werden wir zwischen 10. und 12. November aufbrechen. Von der Küste weg zum Pol geht es permanent bergauf. Der Südpol liegt auf 3.000m Seehöhe. Zudem erwarten wir stets heftigen Gegenwind.
Wir werden alles daran setzen, die Expedition erfolgreich durchzuführen. Doch ein Projekt in der Antarktis und noch dazu in diesen Dimensionen birgt trotz bester Vorbereitung immer noch ein erhebliches Restrisiko. Sollte es zur Wahrung des Lebens eines oder mehrerer Expeditionsteilnehmer notwendig sein, unseren Plan zu ändern, so werden wir das tun.
Nach Rückkehr ins Basislager werden wir zum Mt. Vinson Massive aufbrechen. Auch hier ist das Ziel ohne Unterstützung in der kürzestmöglichen Zeit den höchsten Berg der Antarktis zu besteigen. Vom Gipfel des etwa 5000 Meter hohen Mt. Vinson werde ich versuchen, als erster Mensch mit Schi den steilsten Teil der Eisflanke abzufahren.
Seitdem der Norweger Roald Amundsen am 14. Dezember 1911 als erster Mensch den Südpol betreten hat, sind fast 100 Jahre vergangen. Die Herausforderung des „Endpunkts" hat für mich bis zum heutigen Tag nichts von ihrer Faszination verloren. Das Erreichen des Südpols ist nach wie vor der Inbegriff von Willensstärke, Kraft, Ausdauer und Selbstüberwindung.
Die Antarktis ist ohne Zweifel der kälteste, windigste und unwirtlichste Kontinent der Erde. Hier werden Temperaturen von minus 90°C erreicht, hier toben Stürme mit über 300 Stundenkilometer, hier gibt es die größten Gletscher. Unter dem gewaltigen Gewicht der Eismassen werden sogar Teile des Festlandes unter den Meeresspiegel gedrückt. Riesige Gebirgszüge mit über 5000m hohen Bergen prägen die Landschaft ebenso wie weite Ebenen, die oft übersät sind mit meterhohen bizarren Eisformen.
Unser Weltrekordversuch – in 40 Tagen unsupported zum Südpol
Unser internationales Team, bestehend aus zwei Norwegern, zwei Deutschen, einem Briten und mir, sind allesamt hervorragende Polarforscher und Alpinisten. Von Oktober 2005 bis Februar 2006 begeben wir uns auf den Weg zu einer der spektakulärsten Expeditionen zum Südpol.
Ausgehend vom Shelfeis an der Küste des Weddell Eismeeres nahe Berkner Island werden wir die Expedition starten. Ohne Unterstützung, ohne Depots, mit selbstgezogenen Schlitten wollen wir den Pol in weniger als vierzig Tagen erreichen.. Unser Ziel ist es, die schnellste Expedition zu sein, die jemals den Südpol erreicht hat. Viele halten es für Wahnsinn und für ein unmöglich durchzuführendes Vorhaben. Ganz wenige haben es bisher gewagt - noch weniger haben es geschafft! Sechzig und mehr Tage haben die Besten gebraucht. Ein historisches Ereignis, sollte uns dieses waghalsige Unternehmen gelingen!
Der Weg ist das Ziel
Am 1. November ist es soweit. Ich fliege von Wien nach Südamerika. Dort treffe ich in Punta Arenas, einer Kleinstadt an der Südspitze Chiles, auf meine Kollegen. Hier haben wir noch die Gelegenheit, die letzten Vorbereitungen zu treffen. Sobald es das Wetter zulässt, überfliegen wir die stürmische Drakepassage. Sechs Stunden in etwa dauert der Flug bis wir unser Basislager mit dem klingenden Namen „Patriot Hills“ erreicht haben. Oder besser gesagt, den Ort, wo wir unser Basislager errichten werden. Hier ist das logistische Zentrum unserer Expedition, ein einsamer Ort am Ende der Welt. Die nächste menschliche Siedlung ist 1200 Kilometer entfernt – unser Ziel: die Scott-Amundsen-Station am Südpol. Hier startet unser Weltrekordversuch:
Wir werden ein Flugzeug Typ Cessna, dass wir letztes Jahr mit GPRS Daten versehen und eingegraben haben, ausgraben und sobald es flugtüchtig ist und das Wetter mitspielt zum Startpunkt der Expedition fliegen. Das Logistikteam bleibt im Basislager zurück. Ihre Aufgabe ist es die kommunikations- und versorgungstechnische Durchführung der Expedition zu sichern.
Die Maschine wird uns zum Rand des Ronne Eisschelfs am Ende des Weddell Eismeeres bringen, wo wir uns von PS und Turbotechnik verabschieden müssen. Ab jetzt zählt nur mehr unsere eigene Kraft, Kondition und Ausdauer.
Vor uns liegen ca. 1000 Kilometer unter extremsten Bedingungen. Der vollbepackte Schlitten, in dem sich alles Notwendige befindet, hat 80kg. Er wird selbst gezogen. Mit Schiern und aus eigener Kraft. Für die Strecke zum Pol haben wir 40 Tage geplant. Unser Tagespensum sind mindestens 25 Kilometer. Hier sind aber weder extremes Schlechtwetter noch ein Ruhetag eingerechnet.
Klirrende Kälte und eisige Stürme werden unsere Begleiter sein. Wenn bei der Anreise zum Ausgangspunkt am Weddell-Eismeer keine Verzögerung eintritt, werden wir zwischen 10. und 12. November aufbrechen. Von der Küste weg zum Pol geht es permanent bergauf. Der Südpol liegt auf 3.000m Seehöhe. Zudem erwarten wir stets heftigen Gegenwind.
Wir werden alles daran setzen, die Expedition erfolgreich durchzuführen. Doch ein Projekt in der Antarktis und noch dazu in diesen Dimensionen birgt trotz bester Vorbereitung immer noch ein erhebliches Restrisiko. Sollte es zur Wahrung des Lebens eines oder mehrerer Expeditionsteilnehmer notwendig sein, unseren Plan zu ändern, so werden wir das tun.
Nach Rückkehr ins Basislager werden wir zum Mt. Vinson Massive aufbrechen. Auch hier ist das Ziel ohne Unterstützung in der kürzestmöglichen Zeit den höchsten Berg der Antarktis zu besteigen. Vom Gipfel des etwa 5000 Meter hohen Mt. Vinson werde ich versuchen, als erster Mensch mit Schi den steilsten Teil der Eisflanke abzufahren.