Weblog von Dr. Melchior zur Antarctica Expedition



Patriot Hills:

Spaß muss sein…

Im Team herrscht ausgelassene Stimmung. Wir haben uns jetzt gut mit der Situation abgefunden und sind zu allerhand Späßen auflegt.....

Es reicht!Wir haben es satt Tag und Nacht am Telefon herumzuhängen, bis der magische Anruf kommt. Wir wollen nicht länger warten.

Telefon1

Rolf Seel und ich haben beschlossen, uns zu Fuß auf den Weg nach Patriot Hills zu machen. Hier die letzten Bilder. Also bitte seid nicht böse, wir uns erst wieder melden, wenn wir in Patriot Hills sind…..

Schlitten-ziehen-

auf unserem mühsamen Weg nach Patriot Hills haben uns ein paar Pinguine gezeigt, wo` s lang geht.

Pinguine
Zuerst einmal nicht übers Eis, sondern übers Wasser - quer über die Magellanes Straits, Feuerland links liegen lassend. Ein kurzer Gruß an Cap Hoorn und weitere Breitengrade paddeln. Die Elephant Island schon in Sicht, erreichen wir hoffentlich morgen die Antarktische Halbinsel. ……

Telefon

No Move Today

10.30 Uhr, das letztes Update sieht wie folgt aus: der Wind in Patriot Hills ist stabil bei ca. 16-20 Knoten. Das Problem dabei ist nur, dass der Seitenwind starke Turbulenzen in Bodennähe verursacht und dass dadurch eine sichere Landung nur schwer möglich ist. - Durch das Schneefegen auf der Eisfläche ist ein Landepunkt nur schwer erkennbar – kurz gesagt: klarer Himmel, starker Seitenwind mit Schneetreiben in Bodennähe – Fazit: no move today!

Red-Light

Die eine Twin Otter konnte allerdings schon repariert werden. Bei der anderen Maschine ist der Ersatzflügel auch schon eingetroffen und wird mit uns einfliegen. Hier war die chilenische Armee sehr hilfreich, die uns den einen Ersatzflügel zur Verfügung gestellt hat.

Ansonsten ist die Stimmung im Team gut, fast schon ausgelassen. Wir haben alle unsere Situation hier akzeptiert. Wir wollen auch kein unnötiges Risiko eingehen. Schließlich haben wir jetzt so lange gewartet, da kommt es auf einen Tag mehr oder weniger nicht mehr an. Darüber waren wir uns alle einig.

Das nächstes Update gibt es erst wieder in 24 stunden...

Sturm und Schneefall über Patriot Hills

Wieder Sturm und dichter Schneefall in Patriot Hills. Während hier in Punta Arenas das schönste Wetter ist, besteht für uns nach wie vor keine Möglichkeit in die Antarktis zu fliegen. Leider müssen wir hier auf der Lauer liegen und können nicht weg, um uns zumindest die Umgebung anzusehen. Das schmerzt umso mehr, weil die Einheimischen meinen, es gibt hier nur zwei Jahreszeiten: Winter und schlechtes Wetter. Wir haben seit Tagen Frühsommer, das schönste Wetter, warm und angenehm, unglaublich intensives Licht und dunkelblauen Himmel. Wir würden uns zumindest gerne einen Teil von Patagonien anschauen, als hier tatenlos herumzuhängen. So treffen wir uns alle paar Stunden im Hotel in der Hoffnung, dass sich ein Wetterfenster aufmacht, das wir nutzen können.

Magellan-Statue

Außerdem war ich heute beim Magellan und habe ihm fest in die Zehe gebissen, vielleicht hat er vor Tagen einfach nicht mitbekommen, dass wir seine Füße berührt haben.

Das Wetter hat sich beruhigt

Das Wetter hat sich beruhigt. Der Sturm hat nachgelassen. Der Schaden an den Maschinen ist jetzt klar absehbar. Eine Twin Otter ist am Fahrwerk bzw. an den Schlittenkufen, die andere Maschine an den Flügeln beschädigt.

Teambesprechung

Unsere Strategie besteht jetzt darin, zuerst jene Maschine zu reparieren, deren Fahrwerk kaputt ist, indem das Fahrwerk der einen gegen das der anderen ausgetauscht wird. So haben wir zumindest die eine Maschine die wir brauchen startbereit. Die Reparatur der anderen wird noch einige Tage dauern, weil Ersatzteile geliefert werden müssen. Für unser Vorhaben ist das aber unerheblich. Wir brauchen nur eine funktionsfähige Maschine. So wie es aussieht können wir vielleicht doch morgen oder übermorgen ins Basislager aufbrechen, sofern uns das Wetter nicht wieder einen Strich durch die Rechnung macht.

Die Stimmung im Team schwankt nach wie vor zwischen Aggression, Verbitterung und Frustration. Die Luft ist bei manchen etwas draußen. Jeder war im Kopf schon startbereit. Jetzt heißt es sich wieder neu motivieren. Das ist oft nicht so leicht und kommt auf den Charakter des Einzelnen an. Jeder geht mit der Situation einfach anders um.

Mir selbst macht es weniger aus. Ich hab meine tägliche Routine, wie sonst auch. Für mich ist es nichts Neues, denn damals bei der Nordpolexpedition mussten wir auch längere Zeit bis zum Aufbruch warten. In den Polgegenden ist das nichts Ungewöhnliches.

Die Stimmung im Team schwankt

11:30 der Sturm hat etwas nachgelassen. Die traurige Bilanz: Einige Zelten und zwei Twin Otters Maschinen sind kaputt. Es gibt im Moment keine Chance rein zu fliegen. Vor Dienstag ist ein Anflug nach Patriot Hills kaum realistisch. Die Stimmung im Team schwankt zwischen Aggression, Frustration und Verbitterung.

Neuer Abflugtermin in Sicht

Heute weht ein heftiger Sturm mit über 100 km/h über Patriot Hills. Leider besteht deshalb keine Möglichkeit ins Basislager einzufliegen. Aber durch den Sturm bestehen gute Chancen, dass Wolken und Schlechtwetter weggeblasen werden.

Gestern, haben wir einen großen Artikel über unsere Expedition in einer chilenischen Tageszeitung gefunden und uns alle sehr über die Aufmerksamkeit der Presse hier gefreut.

Wir bekamen auch hohen Besuch - zwei Königspinguine kamen zum Strand und erregten großes Aufsehen im ganzen Ort. Es ist sehr ungewöhnlich, dass Königspinguine bis in die Stadt kommen.

Pinguine_mit_Land

Sonst hängen wir hier im Hotel herum und schlagen die Zeit tot. Am Abend waren wir in der Shakleton Bar. Wenn schon sonst nichts weitergeht, wollten wir zumindest in der Bar eines berühmten Polarforschers sein.

Um 15:00 ist einer neuer Abflugtermin geplant. Mal sehen….

Abflug verschoben

Im Süden nichts Neues. Unser Abflug wurde heute wieder von 6.30 Uhr verschoben. 9.30 Uhr: heftiger Schneefall in Patriot Hills, dichte Wolkendecke. An einen Landeflug ist nicht zu denken.

In der Zwischenzeit schauen wir uns Punta Arenas an und besuchen die Magellan Statue. Dort berühren wir seine Füße, wie schon viele Expeditionen vor uns, und erbitten seinen Segen und hoffe, dass die Bedingungen bald besser werden Die längste Expedition musste 26 Tage bis zu ihrem Abflug warten. Ich bin überzeugt, die waren nicht bei Magellan.

Melchior-vor-Magellan-Statue

Nächster Abflug Termin ist 12.30 Uhr. Es schaut momentan aber nicht so aus, als ob wir abfliegen könnten. Alle 2- 3 Stunden müssen wir uns einfinden, damit wir zum Aufbruch bereit sind. Langsam zerrt es an unseren Nerven. Jeder Tag den wir hier herumhängen, fehlt uns bei unseren geplanten Aktivitäten am Südpol.

Warten auf den Abflug

Gestern Nachmittag wurde unser gesamtes Gepäck, bestehend aus der Ausrüstung, Essen, Benzinkanister etc, abgewogen. Das Gesamtgewicht ist 1392,8 kg. Das sind gerade mal 80 kg über dem Limit. Für den einzelnen bedeutet das 8kg mehr Gewicht und das ist machbar. Ich bin sehr zufrieden über unser gutes Management.

Heute hängen wir schon seit den frühen Morgenstunden im Hotel herum und warten auf den Abflug ins Basislager. Aufgrund des schlechten Wetters in Patriot Hills und den starken Windverhältnissen, war bis jetzt kein Flug möglich. Es ist zu meiner großen Verwunderung in den letzten Tagen Neuschnee in Patriot Hills gefallen. Bis jetzt habe ich immer angenommen, dass es zu dieser Zeit in der Antarktis nicht mehr schneit....

Ursprünglich wollten wir heute um 6.30 Uhr aufbrechen, dann war es 9.30 Uhr und momentan steht 12.30 Uhr auf dem Plan. Die ständigen Verschiebungen zerren schon etwas an unseren Nerven. Trotzdem ist die Stimmung gut und wir versuchen die Zeit noch für die finalen Vorbereitungen zu nützen wie etwa das Verstärken der Bänder unserer Brillen oder das Kleben der Gesichtsmasken. Einige nähen sich noch Pelz in ihre Kapuzen oder kürzen die Ärmel ihrer Jacken. Außerdem steht noch eine warme Dusche auf dem Programm. Die letzte übrigens in diesem Jahr!

Ich hoffe, dass es jetzt bald losgeht. Immerhin haben wir noch 4,5 Stunden Flug vor uns und auch im Basislager noch eine Menge Vorbereitungen zu treffen.

Vor dem Abflug ins Basislager

Wir stehen jetzt einen Tag vor dem Abflug in die Antarktis. Es wird morgen ziemlich früh losgehen. Mal schauen, wie die Wetter- und vor allem Windverhältnisse sind. Die Windstärke darf nicht mehr als 50 Knoten betragen, sonst können wir nicht los fliegen.

Gestern habe ich damit verbracht, zuerst mal meine persönlichen Sachen fertig zu machen. Ich habe alles sowohl für den Pol, als auch für Mount Vinson in eine Box zusammengepackt.
Dann musste ich noch das ganze Essen in leichte Plastiksackerl abfüllen und mit Fisch und Huhn anreichern. Alle Mahlzeiten sind so abgestimmt, dass die Kalorienanzahl höher wird, je näher wir dem Pol kommen. Zum Beispiel das Frühstück ist für die Tage 1-21 mit 175g, für die Tage 22-42 mit 200g, vorgesehen.

Wir haben uns kurzfristig entschieden eine Neopren - Gesichtsmaske mitzunehmen, weil die Temperaturen am Pol bei minus 50 Grad und im Basislager bei minus 30 Grad liegen. Dazu kommt noch ziemlich starker Wind. Die Maske fertigen wir uns selbst an. Wir haben Neopren Stoff gekauft. Jeder von uns schneidet sich seine Maske heraus. - Ich möchte das unbedingt heute noch im Hotel erledigen, denn im Zelt bei diesen Minusgraden und dem starken Wind ist das nicht optimal.

Im Gegensatz dazu, ist es Frühsommer in Punta Arenas mit Temperaturen zwischen 8 bis 20 Grad!

Wir machen uns schon Sorgen, wegen des großen Temperaturschocks der auf uns zukommt.

Heute wird das gesamte Lager ausgeräumt und alles abgewogen, damit wir wissen was wir tatsächlich an Equipment und Gepäck mitnehmen. Dann geht es mit Sack und Pack zum Flughafen. Unsere Sachen sind bis zum Abflug in einem Storage am Flughafen verstaut. Morgen werden wir dann händisch das Flugzeug beladen. Langsam steigt unsere Nervosität!

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