Weblog von Dr. Melchior zur Antarctica Expedition



Vorbereitung

Eine extreme Herausforderung wie der von uns geplante Weltrekordversuch erfordert drei Arten der Vorbereitung: eine organisatorische, eine körperliche und eine mentale.

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Die organisatorische Vorarbeit bestand primär im Zusammentreffen mit den anderen Teammitgliedern für jeweils eine Woche in einem norwegischen Trainingscamp im Februar, April und September dieses Jahres. Dort wurden unter anderem die Route besprochen, die Aufgaben unter uns aufgeteilt und der zeitliche Ablauf der Expedition festgelegt.

Für die körperliche Vorbereitung ist jedes Teammitglied auf sich allein gestellt. Alle von uns sind „willing and able“, um das Wagnis einzugehen.

Egal, ob ich vor einem neuen Abenteuer stehe oder nicht, ich gehöre zu jenen Menschen, die jeden Tag außer Sonntag trainieren. Für die Südpol-Expedition habe ich versucht, vor
allem meine Kraftausdauer zu verbessern. Um das Ziehen der Schlitten am besten simulieren zu können, habe ich bis zu drei Autoreifen zusammengebunden und im Wiener Wald hinter mir hergezogen. Das mach ich jetzt seit ca. 2,5 Monaten auf unterschiedlichen Belägen wie Gras, Schotter und Asphalt. Viele Beobachter halten mich natürlich für einen totalen Spinner. Nur ein einziger Passant kannte sich offenbar aus und fragte mich, zum Nord- oder Südpol?

Der schwierigste Teil der Vorbereitung ist unbestritten der mentale. Obwohl ich bereits Erfahrungen bei Extrem-Expeditionen wie etwa zum Nordpol oder durch Grönland gesammelt habe, und schon weiß, worauf ich mich einlasse, ist es doch schwer, Körper und Geist auf den enormen Kälteunterschied von bis zu 60 Grad vorzubereiten. Kälte bedeutet Schmerz. In meinem körperlichen Training bin ich zwar gewohnt, immer wieder über die Schmerzgrenze zu gehen. - Ich habe den Schmerz schon antrainiert. Dennoch kann ich mir nicht jede Szene im Kopf lückenlos durchspielen. Ich bin mir bewusst, dass nach den ersten Tagen der Euphorie zunächst ein Ordnen des emotionalen Haushalts beginnt, gefolgt von Empfindungen wie Monotonie, Abgeschlagenheit, Erschöpfung, Resignation, Angst oder Verzweiflung.

Obwohl wir als Team antreten den Weltrekordversuch „Südpol in 40 Tagen“ zu schaffen, so ist jeder von uns doch ganz allein mit seinen Gefühlen, seinem körperlichen Zustand und mit der Hoffung, gesund und unbeschadet wieder nach Hause zu seinen Lieben zurückzukehren.

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